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CTH 258.1

Citatio: (ed.), hethiter.net/: CTH 258.1 (TX 16.07.2012, TRde 04.11.2011)



§ 2''
44
--
44
A
B
45
--
45
A
Rs. III 4' ma-]a-an LUGAL-wa-aš ÉSAG-an Rs. III 5' ki-nu-uz-zi
B
46
--
46
A
Rs. III 5' na-aš-ma[ x x x -]x SIG5 pé-e-ya-zi
B
47
--
47
A
Rs. III 6' na-an ki-nu-ud-du
B
Rs. III 4' na-an k[i-
48
--
48
A
B
49
--
49
A
Rs. III 8' ku-iš ki-nu-uz-zi-ma
B
Rs. III 6' ku-iš[
50
--
50
A
B
51
--
51
A
B
52
--
52
A
Rs. III 9' ma-a-an Ú-UL-ma Rs. III 10' ú-wa-da-te-e-ni
B
53
--
53
A
B
54
--
54
A
B
Rs. III 9' [ gi-nu-u]t-ma-an ku-iš
55
--
55
A
B
§ 2''6
44 -- darüber hinauf die[ … ], die (sie, sc. die auf dem Territorium verteilten staatlichen Produktionszentren) jeweils verwalt[en,]
45 -- [we]nn (einer von ihnen) einen Speicher des Königs öffnet,
46 -- oder [ … ] einen (beauftragten) Vorgesetzten hinschickt,
47 -- möge er ihn öffnen.
48 -- Der L[ÚAGRI]G?7 aber, die Torwächter (oder) irgendein Landmann darf nicht aus eigener Initiative den königlichen Speicher öffnen.
49 -- Wer ihn aber (ohne Befugnis) öffnet,
50 -- den sollt ihr, Leute der Stadt,8 ergreifen
51 -- und zum Tor des Königs bringen.
52 -- Wenn ihr aber (ihn) nicht herbringt,
53 -- dann werden die Leute der Stadt (das ohne Befugnis aus dem) Spei[cher] (Weggenommene) ersetzen.
54 -- Bei jenem, der (ohne Befugnis) ihn geöffnet hat,
55 -- werdet ihr euch Genugtuung verschaffen.9
Nach Otten H. 1979a fehlerhaft LI-ni-ŠAR-kán-zi geschrieben.
6
Obwohl der Anfang des Paragraphen lückenhaft ist, und sich die spezifische in Z. A3' (= B 1') angesprochene Beamtenkategorie nicht genau bestimmen lässt, ist die Thematik der enthaltenen Vorschriften gegen unbefugtes Öffnen der Staatsspeicher klar abzugrenzen. Sie scheint ein wiederkehrendes Motiv in den althethitischen Rechts- und Instruktionstexten zu sein, wie §§ 34ff. des Telipinu-Edikts, und § 4' der sog. Pimpira-Lehre (insbes. KUB XXXI 115 13'ff., zu dessen Textanordnung s. Marazzi M. 2001a und Cammarosano M. 2006a) klar bezeugen.
7
Wenn tatsächlich die in Schuler E. von 1959b vorgeschlagene Ergänzung L[ÚAGRI]G angenommen wird, würde die hier klar abgegrenzte Befugnis dieses Funktionärs gut zum Bild passen, das Singer I. 1984a in Bezug auf seine Rolle in spät-/nachalthethitischer Zeit dargestellt hat.
8
Zu den MEŠ URU-LIM in diesem Kontext vgl. zuletzt Marazzi M. 2008a, S. 69ff.
9
Wörtlich „ihr werdet ihn ansehen“; zur juristischen Bedeutung von šakuwaye- als „jemanden als verantwortlich in Betracht ziehen“ bzw. „sich an Drittem schadlos halten“ und seine Beziehung zu aA. dagālu bzw. šeʾāu s. Marazzi M. 2010b.

Editio ultima: Textus 16.07.2012; Traductionis 04.11.2011