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§ 2''
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darüber hinauf die[ … ], die (sie, sc. die auf dem Territorium verteilten staatlichen Produktionszentren) jeweils verwalt[en,]
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[we]nn (einer von ihnen) einen Speicher des Königs öffnet,
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oder [ … ] einen (beauftragten) Vorgesetzten hinschickt,
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möge er ihn öffnen.
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Der L[ÚAGRI]G?7 aber, die Torwächter (oder) irgendein Landmann darf nicht aus eigener Initiative den königlichen Speicher öffnen.
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Wer ihn aber (ohne Befugnis) öffnet,
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den sollt ihr, Leute der Stadt,8 ergreifen
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und zum Tor des Königs bringen.
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Wenn ihr aber (ihn) nicht herbringt,
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dann werden die Leute der Stadt (das ohne Befugnis aus dem) Spei[cher] (Weggenommene) ersetzen.
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Bei jenem, der (ohne Befugnis) ihn geöffnet hat,
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werdet ihr euch Genugtuung verschaffen.9
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Obwohl der Anfang des Paragraphen lückenhaft ist, und sich die spezifische in Z. A3' (= B 1') angesprochene Beamtenkategorie nicht genau bestimmen lässt, ist die Thematik der enthaltenen Vorschriften gegen unbefugtes Öffnen der Staatsspeicher klar abzugrenzen. Sie scheint ein wiederkehrendes Motiv in den althethitischen Rechts- und Instruktionstexten zu sein, wie §§ 34ff. des Telipinu-Edikts, und § 4' der sog. Pimpira-Lehre (insbes. KUB XXXI 115 13'ff., zu dessen Textanordnung s. Marazzi M. 2001a und Cammarosano M. 2006a) klar bezeugen.
Wenn tatsächlich die in Schuler E. von 1959b vorgeschlagene Ergänzung L[ÚAGRI]G angenommen wird, würde die hier klar abgegrenzte Befugnis dieses Funktionärs gut zum Bild passen, das Singer I. 1984a in Bezug auf seine Rolle in spät-/nachalthethitischer Zeit dargestellt hat.
Wörtlich „ihr werdet ihn ansehen“; zur juristischen Bedeutung von šakuwaye- als „jemanden als verantwortlich in Betracht ziehen“ bzw. „sich an Drittem schadlos halten“ und seine Beziehung zu aA. dagālu bzw. šeʾāu s. Marazzi M. 2010b.
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